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TIWAG-Planspiele: Auf Umwegen zum großen Ziel?

Sie wolle nun mit dem Ausbau von Sellrain-Silz beginnen, dann aber genauso die anderen drei Projekte errichten, erklärte die TIWAG diese Woche eindeutig.
In Osttirol sollen außer Raneburg-Matrei auch andere Möglichkeiten untersucht werden. Hierfür bringt die TIWAG eine wiederum neue Variante ins Spiel - ein offenkundiges Ablenkungsmanöver, um vorerst den Widerstand in Matrei gegen einen Großspeicher auszuräumen:
Ein Ausleitungskraftwerk am Tauernbach (nach dem Beispiel des Draukraftwerkes Strassen-Amlach), dem dann in einer weiteren Ausbau- stufe ein Pumpspeicher im Landecktal aufgesetzt werden soll.


Tauernbach durch TIWAG bedroht Wir sehen keine grundsätzliche Entwarnung:

> Auch ein Ausleitungskraftwerk würde den Tauernbach (Bild) schwerstens beein- trächtigen und läge genauso im unmittelbaren Vorfeld des Nationalparks Hohe Tauern.

> Die Schwall-, Geschiebe- und Sedimentproblematik würde sich über den Tauernbach hinaus auch auf die Isel und die obere Drau fortsetzen.
Die Isel ist der letzte frei fließende Gletscherfluss der gesamten Alpen.


Drau durch TIWAG zu Rinnsal verkommen Wie die Drau durch das Kraftwerk Strassen-Amlach bis nach Kärnten hinunter zu einem Öko-Trauerspiel wurde (Bild: Rinnsal Drau), ist uns abschreckendes Beispiel genug für Tauernbach und Isel.

>Eine Errichtung eines Pumpspeichers im Landecktal nähme auch dort bedeutende Flächen in Anspruch.
Zudem entstünde ein neues Gefahrenpotential für die Unterlieger.


Landecktal durch ÖBB entwässert Überdies ist das Landecktal durch die ÖBB-Überleitung (Bild: ÖBB-Fassung Landeck- bach) ins Stubachtal nahezu wasserlos und müsste vollständig vom Tauernbach aus gefüllt werden.


Insgesamt steht eindeutig fest:

1) Raneburg-Matrei ist keineswegs endgültig vom Tisch.
2) Auch andere Kraftwerksvarianten im Tauerntal wären eine gravierende Beeinträchtigung und ein Imageschaden für den Nationalpark Hohe Tauern und Osttirols Natur.
3) Die neue TIWAG-Variante ist keine Entschärfung, sondern nur eine Landschafts-Amputation auf Raten.

Osttirol hat mit der Drau schon einen Fluss der TIWAG geopfert. Viele weitere Kraftwerke laufen ohnehin schon, einige weitere werden gerade gebaut - auch von der TIWAG (Dorferbach-Islitz, untere Schwarzach).

Osttirols Landschaft und Natur ist zu schade, um für Spekulationsgewinne am Strommarkt oder für TIWAG- Zuwendungen an geldbedürftige Bürgermeister weiter geplündert zu werden.

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