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EU kippt Natura-2000-Gebiete und fordert mehr


Ein Exklusivbericht in der heutigen Tiroler Tageszeitung:

EU kippt Natura-2000-Gebiete
Nachnominierungen reichen nicht aus, alle Osttiroler Gletscherflüsse müssen geschützt werden

Es geht im Schreiben des EU-Umweltgeneraldirektors Frank Vassen allerdings nicht nur um Osttirols Gletscherflüsse, sondern um insgesamt einige Hundert nachzunominierende Natura-2000-Schutzgebiete in ganz Österreich. Auch Tirol ist mit weiteren Bereichen betroffen.


Blühende Tamarisken am Tauernbach In seiner Analyse stellt Redakteur Peter Nindler fest, dass jetzt "kein politisches Herumgezicke" mehr helfen werde, sondern nur "klare, nachvollziehbare Ausweisungsvorschläge" gefragt seien.

Und im TT-Bericht über die Schwachstellen der Ausweisungen Tirols wird zur Nominierung des Iselgebietes die Argumentation der EU zitiert, „die dabei gezogenen Gebietsgrenzen sind jedoch in mehrfacher Hinsicht fachlich unzureichend“; die Abgrenzung habe (was ja immer schon bekannt war, aber im politischen Hickhack nicht wahrgenommen werden wollte) nach rein fachlichen Kriterien zu erfolgen, das heißt "unter Einbeziehung aller aktuellen und potenziellen Vorkommensbereiche der Deutschen Tamariske". Die Isel und ihre Zubringer mit allen Vorkommen der Deutschen Tamariske sind als funktionelle Einheit und Verbundsystem anzusehen.

Dies war auch seit jeher die Ansicht kompetenter Fachleute; auch das (von den Gemeinden des Iselgebietes initiierte) Populationsgenetische Gutachten bringt sehr eindrucksvolle Argumente für eine Gesamtausweisung des Iselgebietes.


Herbstliche Tamarisken am Tauernbach Damit wird auch die Situation am Tauernbach neu zu bewerten sein. Der numehrige Antrag (siehe vorigen Beitrag) der TIWAG zur UVP ist offenbar ein Versuch, wenigstens einen Fuß in der Tür zu behalten.

Anzumerken ist, dass Kraftwerksanlagen durch Natura 2000 zwar nicht von vorneherein unmöglich gemacht werden, dass aber die Kriterien für eine allfällige Genehmigung solcher Anlagen ungleich strenger sind.

Diese neue - von Fachleuten nicht ganz unerwartete - Situation wäre nun ein für die TIWAG gesichtswahrender Ausstiegsgrund aus einem energiewirtschaftlich ohnehin mehr als fragwürdigem Projekt.

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