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Vor 20 Jahren: Absage Großkraftwerk Dorfertal-Matrei


Das Kalser Dorfertal blieb verschontAchtzehn Jahre lang wehrten sich umweltengagierte Bürger und Vereine gegen das Monsterprojekt Dorfertal-Matrei, welches alle Gletscherbäche Osttirols in einen Riesenspeicher abgeleitet und damit Osttirols Naturlandschaft für Generationen entwertet hätte. Dieses Projekt (mit Hälftebeteiligung der TIWAG!) war auch als Pumpspeicher geplant, um Atomstrom aus Zwentendorf und St. Pantaleon als Pumpstrom zu verwenden. Ende März 1989 sagte der damalige Wirtschaftsminister Graf dieses Projekt endgültig ab.

Damit war auch der Weg frei für die Beteiligung Tirols am 1971 vereinbarten Nationalpark Hohe Tauern; dieser größte Nationalpark Mitteleuropas hat inzwischen internationale Anerkennung erreicht und sich als starke Stütze für bergbäuerliche Landwirtschaft und naturnahen Tourismus entwickelt.

Neue Gefahren drohen
Im unmittelbaren Parkbereich sind die Gewässer geschützt. Nun drohen allerdings die restlichen Teile Osttirols landschaftlich zu verarmen: Neue Wasserkraftwerke wurden gebaut, stellenweise verschwinden Bäche hart an der Parkgrenze inmitten eines Tales (vgl. Islitz in Prägraten). Eine zunehmende Zahl weiterer Projekte taucht auf - mit kräftiger Unterstützung durch Tirols Landespolitik, die eine weitgehende Einschränkung von Wasserschutz- und Bürgerrechten anstrebt; auch ist dem Landesumweltanwalt Tirols als einzigem in ganz Österreich ein voller Instanzenzug in Naturschutzverfahren verwehrt.

Alleinstellungsmerkmal Nationalparklandschaft
Mit der Absage von Dorfertal-Matrei war auch der Weg frei für die Beteiligung Tirols am 1971 vereinbarten Nationalpark Hohe Tauern. Dieser größte Nationalpark Mitteleuropas
hat inzwischen internationale Anerkennung erreicht und sich als Stütze für bergbäuerliche
Landwirtschaft und naturnahen Tourismus entwickelt.

Mit dem Nationalpark Hohe Tauern hat Osttirol ein Alleinstellungsmerkmal im Tourismus
Tirols. Das dies bisher nicht viel deutlicher genutzt wird und längst vorhandene
Marketingkonzepte in Schubladen verwahrt werden, liegt vielleicht auch daran, dass sie zu
wenig Möglichkeiten für parteipolitische Profilierung bieten.

Schluss mit Ausverkauf!
Osttirols besonderer Ruf als naturnahe Region steht auf dem Spiel. Eine Region muss als
Ganzes - nicht nur in einzelnen Reliktbereichen - stimmig sein, sonst verliert sie ihre
Glaubwürdigkeit.
Es muss Schluss sein mit dem Ausverkauf von Osttirols Landschaft. Osttirol hat
seine Schuldigkeit für die Stromwirtschaft getan; es erzeugt bedeutend mehr Strom
als es selbst verbraucht.
Die Nachfrage nach naturnaher Landschaft nimmt zu. Unsere noch intakten Gewässer sind unentbehrlich für einen glaubwürdigen Erlebnis- und Erholungsraum und sichern weitere regionale Wertschöpfung in Osttirol.






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