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TIWAG: Zustände .....


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Ein Offener Brief, in welchem der Rücktritt aus dem TIWAG-Aufsichtsrat bekanntgegeben und ausführlich begründet wird, war der Anlass für eine Reihe von Medienberichten, als erstes in Dolomitenstadt und ORF Tirol, dann auch in der Tiroler Tageszeitung, dem Wirtschaftsblatt, dem Standard bis hin zu den Bezirksblättern oder oekonews.

Was war geschehen? Etwas in diesem Gremium höchst Ungewöhnliches, wie aus diesem Brief hervorgeht: Ein Mitglied des TIWAG-Aufsichtsrates war eine Frau; diese hatte Fachkenntnisse und versuchte die Unternehmenspolitik dieser "Landesgesellschaft" hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Risiko, Umweltwelt-verträglichkeit und Rücksicht auf die Bevölkerung positiv zu beeinflussen.
Wie es ihr dabei erging, stellt ein Sittenbild der Tiroler Landespolitik dar ....


Weltweit besteht zwischen Energiekonzernen und Politik eine intensive Verflechtung. Warum sollte es in Tirol anders sein? Ganz im Gegenteil: Hier in unserem Lande ist das Naheverhältnis zwischen TIWAG und Politik besonders innig. Die TIWAG erwartet sich von der (bislang und noch) führenden Landespartei ein besonderes Entgegenkommen für die Verwirklichung ihrer Projektwünsche; im Gegenzug hat sie (bislang und noch) ziemlich gut gefüllte Kassen und kann sich daher mit der Versorgung diverser Altpolitiker und oder durch diskretes Stopfen massiver Finanzlöcher (Landes-Hypo!) entsprechend erkenntlich zeigen; dietiwag.org weiß darüber noch und noch zu berichten.

Mehr als fraglich ist allerdings angesichts der gegenwärtigen Umbruchszeit für die Stromwirtschaft, ob der Tunnelblick Tirols auf immer mehr Wasserkraft alleinseligmachend sein wird. Andere Stromgesellschaften sind sich da nicht so sicher. So hat der Verbund schon 2013 alle neuen Wasserkraft-Projekte auf Eis gelegt; die Kelag sich weitere Standbbeine geschaffen (und ist z.B. größter Anbieter von Raumwärme aus Biomasse in Österreich), die Salzburg-AG wirbt für Photovoltaikanlagen....

In Tirol dagegen gehen die Uhren noch immer wie vor Jahrzehnten. Als Bruno Wallnöfer 2004 die TIWAG übernahm, war eine seine ersten Maßnahmen, neue Wasserkraftwerke anzukündigen und die Abteilung für Alternativenergien aufzulösen sowie deren Leiter Stefan Oblasser zu suspendieren.

Wenn das "Wirtschaftsblatt" am 4.12.2014 festtellte, "Energieversorger: nur die Hälfte wird überleben", so scheint ein Hinterfragen des derzeitigen TIWAG-Kurses wohl berechtigt - aber bei uns in Tirol .... (und womöglich gar als Aufsichtsrätin)... siehe oben ....

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