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Energiepolitik: Vielfalt statt Einfalt!

Kaum etwas zeigt deutlicher die Einfallslosigkeit der sogenannten "Energiepolitik" in Tirol wie jüngste Stellungnahmen von ÖVP-Politikern zu diesem Thema:

Als der WWF ein Moratorium für Kraftwerke im Einzugsgebiet der Isel in Osttirol verlangte, reduzierte LA Mayerl dies sofort auf die Alternative "Wasserkraft oder Öl".

Und Christoph Walder musste in einem Offenen Brief an den obersten Energie-verantwortlichen in Tirols Landespolitik dessen Argumentation zurechtrücken, ein Nein zum uneingeschränkten Ausbau der Wasserkraft bedeute eine Förderung für "Putins Öl".

In so manchen - durch die jahrzehntelange Wasserkaft-Werbewalze der Tiwag vernebelten - Köpfen unseres Landes ist die Erkenntnis offenbar noch längst nicht wirklich angekommen, dass unser Energieproblem äußerst vielschichtig ist.

Nicht nur, dass Energie inzwischen (hundert Jahre nach dem Bau erster Wasserkraftanlagen) auch anders gewonnen werden kann. Gerade Tirol hat - wie schon längst nachgewiesen - äußerst günstige Voraussetzungen für die Nutzung der Solarenergie als Wärme und Strom (dezentral und bürgernah); auch verwundert es besonders, dass gerade bäuerliche Funktionäre die Möglichkeiten der Biomasse in Tirol weitgehend zu ignorieren scheinen.

Von besonderer Bedeutung ist aber auch Verminderung des Energieverbrauches, die Verringerung der Vergeudung nämlich. Von der Mobilität (deren permanent gewachsener Verbrauch immer noch vor jeder Einschränkung geschützt wird) bis hin zur (in Tirol weitgehend fehlenden) Raumordnung ist ein weiter Bogen von Maßnahmen nötig.

Es ist allerdings anspruchsvoller und mühsamer, eine Vielzahl aufeinander einwirkender Umstände zu erkennen und dann auch zu beeinflussen, als mit dem billigen Uralt-Schlagwort „Wasserkraft“ alle Probleme zudecken zu wollen.

Vielfalt statt Einfalt wäre auch in der Energiepolitik nötig - ebenso in Politikerköpfen.

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