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Wieder eine Tamarisken-Geheimstudie?

Zur Erinnerung: Die Weigerung Tirols, die Isel für Natura 2000 nachzunominieren, geht nun bereits ins dreizehnte Jahr.


Im Rahmen dieser Hinhaltetaktik ließ Tirol von einem weisungsgebundenem Beamten der Umweltschutzabteilung(!) sogar ein regelrechtes Gegengutachten erstellen, welches lange geheimgehalten und erst nach dringender Aufforderung öffentlich gemacht wurde.


Tamarisken im Virgental - Bereich Kraftswerksprojekt der INFRA Nunmehr scheint sich diese Geschichte - wenn auch eine Ebene tiefer - zu wiederholen.

Man habe eine eigene Studie in Auftrag gegeben, welche "Rechtssicherheit in der Nationalparkregion" herstellen (und Kraftwerks-projekte absichern) solle, erklärte Ende April 2013 Matreis Bürgermeister Andreas Köll (Obmann des Planungsverbandes 34); Köll wünscht ein Iselkraftwerk in Matrei. Geschäftsführer des Verbandes ist Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler von Virgen; er propagiert mit dem Planungsunternehmen INFRA sowie zwei PR-Firmen das Ausleitungskraftwerk an der Isel im Virgental. Die Studie werde im Juli fertig sein, wurde verkündet, "ein mitteleuropäisches Universitätsinstitut" sei damit beauftragt worden, so BM Ruggenthaler (vgl. Dolomitenstadt).

Die Studie sei tatsächlich fertig und liege vor, hört man seit Wochen. Sie ist allerdings "noch nicht freigegeben", so wurde auf eine jüngste Anfrage im Gemeindeamt von Prägraten erklärt. Nicht einmal der Bürgermeister habe Zugang, sondern nur Obmann und Geschäftsführer des Planungsverbandes 34, also BM Köll und BM Ruggenthaler.

Nun darf man ja gespannt sein, wie lange diese Geheimnistuerei noch dauern soll, bis die Studie tatsächlich veröffentlicht wird. Schließlich ist das ja keine Privatstudie für zwei Bürgermeister, sondern eine mit öffentlichem Geld erstellte Arbeit, deren Ergebnis für die Allgemeinheit von ausgesprochenem Interesse ist.

Gemeinderatbeschluss in Virgen - Sitzung 15. März 2013: „Planungsverband 34 – Studie über die Deutsche Tamariske im Bereich der Isel; Gemeindebeitrag 20.000 €



Einigermaßen beruhigend ist jedenfalls, dass die EU Nominierungen für Natura 2000 von wissenschaftlichen Fakten abhängig macht und nicht von politischen Interventionen.

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