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Matrei i.O.: Kraftwerks-Ablösepoker und Streit





TIWAG-Chef Bruno Wallnöfer präsentiert das Projekt Tauernbachkraftwerk
Gar nicht geheim war die Sitzung des Gemeinderates in Matrei am 15. November, dafür aber umso turbulenter.

Alle wesentlichen Medien des Bezirkes bis zum ORF waren gekommen; wir bringen einige Berichte mit interessanten Zitaten.

Die Kleine Zeitung geht in "Gemeinderat unter Strom" und "Matrei: Kraftwerke reißen tiefe Gräben" auf die konträren Ablösevorstellungen und auf das Diskussionsklima im Gemeinderat ein.

Auch die Tiroler Tageszeitung schreibt vom "Streit um Entschädigungen für Kraftwerk" und kommentiert in "Verschwiegenheit kann auch rechtswidrig sein" die geplatzten Geheimhaltungsvorstellungen von BM Köll.

Dolomitenstadt zitiert einige bemerkenswerte Aussagen Wallnöfers:
"An der Goldgräberstimmung im Land, bei der an jedem zweiten Bach ein Kraftwerk errichtet werden soll, beteiligen wir uns nicht“ sowie zur energiewirtschftlichen der oberen Isel: „Wir erachten die Realisierung eines solchen Projekts nämlich für unwahrscheinlich."


Keine Freude: Matreis Bürgermeister A. Köll wird noch länger auf Kraftwerksgeld warten müssen Offenbar ist die TIWAG realistischer als andere Kraftwerksplaner. So sparte man nicht nur die Prosseggklamm, sondern auch den seinerzeit ins Gespräch gebrachten Frosnitzbach aus, da - so Wallnöfer - "die dort besonderen örtlichen Verhältnisse erhebliche Schwierigkeiten beim Bewilligungsverfahren" gebracht hätten.

Das Projekt ist also deutlich kleiner geworden und wird auch noch längere Zeit bis zur allfälligen Genehmigung benötigen. Die TIWAG rechnet nach der bei der Präsentation angeführten Zeittafel von vornherein mit Einsprüchen; bis zur Entscheidung des Umweltsenates werden also gute vier Jahre vergehen, und die erhofften Abgeltungen werden im Falle eines Baues nicht übermäßig hoch sein. Darauf bezieht sich ein Kommentar der Kleinen Zeitung.
BM Köll wird das nicht freuen; der hätte das Geld wohl möglichst schon vorgestern für das Gemeindebudget gebrauchen können.

Nicht zur Sprache kamen unbequeme Seiten des Tauernbachprojektes, die gewaltigen Murstöße des heurigen Sommers z.B., oder das extreme Missverhältnis im Ertrag zwischen Sommer- und Winterhalbjahr.

Wie aus dem Tauerntal zu erfahren ist, wurde mit den dort betroffenen Grundbesitzern bislang noch gar nicht gesprochen; die wissen nichts von der neuen Variante.

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